Das Lernen von Fremdsprachen in den saarländischen Einrichtungen im Elementar-, Primar- und Sekundarbereich basiert auf den Richtlinien des „Sprachenkonzepts Saarland 2011“, das von einer Arbeitsgruppe des Ministeriums für Bildung und Kultur erstellt wurde.

Im Saarland liegt der Schwerpunkt auf dem Erlernen der französischen Sprache. Mit der am 21. Januar 2014 vorgestellten Frankreichstrategie setzt sich das Saarland zum Ziel, die französische Sprache im saarländischen Bildungssystem zu fördern. Das Saarland strebt an, Französisch bis 2043 neben Deutsch zur zweiten Verkehrssprache zu machen. Englisch, das als Fremdsprache unverzichtbar geworden ist, steht als zweite lebende Fremdsprache ebenfalls in den Lehrplänen.

In den weiterführenden Schulen

Zentrales Ziel des Sprachenkonzepts Saarland 2011 zur Förderung der sprachlich-interkulturellen Bildung ist es, dass keine Schülerin und kein Schüler das Bildungssystem ohne Grundkompetenzen in der französischen und der englischen Sprache verlassen soll. Durch die wachsenden Grenzgängerströme nach Luxemburg entsteht außerdem ein Bedarf an Luxemburgischkenntnissen.

In Deutschland gibt es verschiedene Schularten im Sekundarbereich – von der Hauptschule (im Saarland Gemeinschaftsschule) bis hin zum Gymnasium.

Sekundarstufe I (Klassen 5 bis 10, 10-15 Jahre)

In der 5. Klasse wird die erste lebende Fremdsprache (Französisch) weitergeführt. Eine zweite lebende Fremdsprache (Englisch) wird ab der 6. Klasse unterrichtet. Teilweise kommt die zweite lebende Fremdsprache auch bereits in der 5. Klasse hinzu. Ziel des Fremdsprachenunterrichts ist der Erwerb von Grundkompetenzen in Französisch und Englisch auf der Niveaustufe B1 des GER zum Ende des neunten Schuljahrs.

Bilingualer deutsch-französischer Unterricht in der Sekundarstufe I: Sonderwege

Im Saarland bieten einige allgemeinbildende Schulen ihren Schülerinnen und Schülern bilingualen Unterricht. Diese Schulen verfolgen ein besonderes pädagogisches Konzept: verstärkter Französischunterricht (40 % des Unterrichts werden in der Sprache des Nachbarn durch frankophone Lehrkräfte erteilt), Sachfachunterricht auf Französisch, Schüleraustausch für die entsprechenden Klassen.

Einsatz des Unterrichtskonzepts CLIL „Content and Language Integrated Learning“ in öffentlichen und privaten Schulen

Das Erlernen der Fremdsprache ist dabei nicht auf rein sprachliche Aspekte beschränkt, sondern vor allem auch auf die Vermittlung von Inhalten ausgerichtet. In den Unterrichtsstunden findet kein reiner Sprachunterricht statt, sondern es werden in der Fremdsprache aufeinander abgestimmte Themen behandelt (Geschichte, Geografie, Mathematik und Wirtschaft). 

Beispiel: Französische Schule Saarbrücken und Dillingen (EFSD)

Diese Schule gehört zum Netzwerk der französischen Schulen im Ausland.
https://ecolefrancaise.de/
Sie ist in privater Trägerschaft, der Unterricht wird auch in den Sachfächern auf Französisch und auf Deutsch erteilt.

Sekundarstufe II (Gymnasium, Klassen 11 bis 13, 16-18 Jahre)

Mit dem Abitur sollen alle Schüler/-innen in mindestens einer Fremdsprache das Niveau B1/C1 (E-Kurs) oder das Niveau B2 (G-Kurs) erreicht haben.

Sonderweg: die Gymnasien mit bilingualen Zweigen

Sechs Gymnasien im Saarland bieten bilinguale Zweige (Deutsch-Englisch oder Deutsch-Französisch) an. In diesen Zweigen wird die gewählte Sprache in den Klassen 5 und 6 verstärkt unterrichtet, und danach wird der Unterricht bis zum Ende der 10. Klasse in drei Sachfächern in der Fremdsprache erteilt. 

Gymnasien mit deutsch-englischem Zweig
  • Max-Planck-Gymnasium (Saarlouis)
    Das Gymnasium hat EnglischPlus-Klassen eingeführt, in denen bilingualer Unterricht auf Deutsch und Englisch stattfindet. In der 5. Klasse wird mit Englisch begonnen, und ab der 7. Klasse werden auch Sachfächer teilweise auf Englisch unterrichtet (zunächst in der 7. Klasse in Form von Projekten, ab der 9. Klasse dann vollständig bilingual).
    http://www.mpg-saarlouis.de/
  • Christian von Mannlich Gymnasium (Homburg)
    http://www.mannlich-gymnasium.de/
  • Gymnasium am Rotenbühl (Saarbrücken)
    Tel. 0681 936980
Gymnasien mit deutsch-französischem Zweig
  • Robert-Schuman-Gymnasium (Saarlouis)
    Im deutsch-französischen Zweig wird in der 5. Klasse mit Französisch begonnen. Ab der 7 Klasse werden auch Sachfächer auf Französisch unterrichtet: Geografie (Klasse 7), Geschichte (Klasse 8) und Politik (Klasse 9). Am Ende der Sekundarstufe II kann das AbiBac abgelegt werden, das es ermöglicht, in Frankreich und in Deutschland ein Hochschulstudium aufzunehmen.
    http://rsg-saarlouis.de/
  • Gymnasium Johanneum (Homburg)
    http://www.johanneum-homburg.de
  • Illtal-Gymnasium (Illingen)
    http://www.illtal-gymnasium.de/
Die internationalen Gymnasien
  • Deutsch-französisches Gymnasium (Saarbrücken)
    Der Schulalltag ist von Elementen des deutschen und des französischen Schulsystems geprägt (Benotung, Ablauf des Schuljahres). Das intensive Lernen der französischen Sprache beginnt in der 5. Klasse, und gleichzeitig wird ein Sachfach (Kunst) in der Muttersprache der Lehrkraft (Französisch) unterrichtet. In diesem Gymnasium kann das AbiBac abgelegt werden.
    http://dfg-lfa.org/fr/
  • Deutsch-Luxemburgisches Schengen-Lyzeum (Perl)
    Dieses Gymnasium hat wie das deutsch-französische Gymnasium in Saarbrücken eine bilinguale Ausrichtung und basiert auf Elementen des deutschen und des luxemburgischen Schulsystems. Unterrichtssprache ist Deutsch. Französisch und Deutsch setzen in der 5. Klasse ein, Luxemburgisch wird in der 5. und 6. Klasse unterrichtet und in der 7. Klasse kommt Englisch hinzu. 
    http://www.schengenlyzeum.eu/