Über die Schulverwaltungsbehörde Académie de Strasbourg unterstützen die Departements Bas-Rhin und Haut-Rhin die Bewahrung der elsässischen Dialekte und die bilinguale Bildung (Deutsch und Französisch) ab dem Kleinkindalter. In diesem Rahmen wird der interkulturelle Austausch gefördert. Auch einige andere Kindergärten in Straßburg nehmen Kinder aus Kehl auf.
„Eltern Alsace“, eine Vereinigung von Elternvertretern, die 1995 gegründet und vom französischen Bildungsministerium anerkannt wurde, fördert und unterstützt alle Initiativen, die darauf abzielen, das Erlernen der deutschen Sprache zu erleichtern.
http://www.eltern-bilinguisme.org/fr
Von den Écoles maternelles (Kindergärten/Vorschule) bis zu den Collèges (Sekundarstufe I): die bilingualen Klassen im elsässischen Schulverwaltungsbezirk Académie de Strasbourg
Die bilingualen Klassen im Elsass gibt es von den Écoles maternelles bis zu den Collèges in zwei Formen: verstärkter Deutschunterricht oder zweisprachiger Unterricht mit paritätischer Verteilung der Unterrichtsstunden.
Verstärkter Deutschunterricht
Beinahe alle Schüler/-innen, die nicht am zweisprachigen Unterricht mit paritätischer Verteilung der Unterrichtsstunden teilnehmen, erhalten in der Grundschule verstärkten Deutschunterricht: 3 Std./Woche Deutsch statt 1,5 Std. in der nationalen Stundentafel.
Zweisprachiger Unterricht mit paritätischer Verteilung der Unterrichtsstunden
Einen solchen Unterricht erhalten im Schulverwaltungsbezirk Académie de Strasbourg mehr als 16,2 % der Schüler/-innen an öffentlichen und privaten (aber gleichwohl per Vertrag in das staatliche Schulsystem integrierten) Grundschulen: Das waren im Schuljahr 2017/2018 insgesamt 29 000 Schülerinnen und Schüler.
Der zweisprachige Unterricht mit paritätischer Verteilung der Unterrichtsstunden wird zur Hälfte in der Regionalsprache (12 Std.) und zur anderen Hälfte auf Französisch erteilt (12 Std.). Geleitet wird der Unterricht in der Regel von zwei Lehrkräften. Im Lehrplan vorgesehen sind dabei Sprachunterricht und Fachunterricht auf Deutsch.
Bei der „Regionalsprache“ handelt es sich sowohl um den Dialekt als auch um Hochdeutsch, da die schriftliche Form des elsässischen Dialekts das Hochdeutsche ist. Diese zweite Form der Regionalsprache wird in den zweisprachigen Klassen im Elsass unterrichtet.
Die pädagogischen Grundätze: Immersion, offene Arbeit und Kontinuität
In den zweisprachigen Klassen findet das Lernen nach der Immersionsmethode statt: Die Kinder sind in ständigem Kontakt mit der Sprache. Dieses „Sprachbad“ ermöglicht es ihnen, nach und nach ganz natürlich in dieser Sprache kommunizieren zu können. Der zweisprachige Unterricht erstreckt sich über einen halben oder einen ganzen Tag.
Einige Klassen werden auch mittels des aus Deutschland stammenden pädagogischen Konzepts der offenen Arbeit unterrichtet, bei dem der Schwerpunkt auf individualisiertem Unterricht und persönlichen Lernplänen liegt.
Die Schulverwaltungsbehörde (Académie) muss die Kontinuität des Deutschlernens von den Écoles maternelles (Kindergarten/Vorschule) bis zu den Collèges (Sekundarstufe I) gewährleisten.
Die öffentlichen Écoles maternelles mit paritätischem Unterricht
In den Écoles maternelles werden alle Sachfächer in beiden Sprachen unterrichtet.
Eine Übersicht über die bilingualen Écoles maternelles finden Sie auf der Website der Schulverwaltungsbehörde Académie de Strasbourg
https://www.ac-strasbourg.fr/delecoleausuperieur/cursus-bilingue-allemand/
Die bilingualen Kindergärten und Grundschulen des Trägervereins ABCM-Zweisprachigkeit: Bilinguale deutsch-französische Kindergärten und Grundschulen mit paritätischem Unterricht.
Die im Elsass liegenden Kindergärten und Schulen des dem Prinzip der Zweisprachigkeit verpflichteten Vereins ABCM (Association pour le Bilinguisme en Classe dès la Maternelle) setzen sich für einen frühen Sprachunterricht ein. Bis zum siebten Lebensjahr sind Kinder für Sprachen am empfänglichsten. Daher bieten die Kindergärten und Grundschulen ab der ersten Stufe (petite section: Kinder von 3 bis 4 Jahren) des Kindergartens bis zur 5. Klasse (CM2) immersiven Sprachunterricht an. Die Schüler/-innen lernen Elsässisch und Deutsch. Jede Klasse hat zwei Lehrkräfte (eine für Elsässisch und eine für Deutsch), die alternierend mit einer identischen Stundenzahl unterrichten.
Kindergärten bzw. Grundschulen von ABCM gibt es in zahlreichen elsässischen Gemeinden: Schweighouse-sur-Moder, Haguenau, Saverne, Straßburg, Rhinau/Gerstheim, Ingersheim, Moosch.
Übersicht über die Kindergärten und Grundschulen des Vereins ABCM-Zweisprachigkeit im Elsass und in Lothringen
http://www.abcmzwei.eu/carte-des-ecoles/
Die öffentlichen bilingualen Grundschulen mit paritätischem Unterricht
In den ersten drei Grundschuljahren (CP, CE1, CE2) werden alle Sachfächer zu gleichen Teilen auf Französisch und Deutsch unterrichtet. Das Lesenlernen erfolgt auf Französisch und auf Deutsch mit einer französischen und einer deutschen Lehrkraft. Dasselbe Prinzip findet in den beiden letzten Grundschuljahren (CM1, CM2) Anwendung.
Eine Übersicht über die bilingualen Grundschulen finden Sie auf der Website der Schulverwaltungsbehörde Académie de Strasbourg:
https://www.ac-strasbourg.fr/delecoleausuperieur/cursus-bilingue-allemand/
Die ABCM-Grundschulen:
Die Schüler/-innen lernen Deutsch und Französisch mit zwei Lehrkräften pro Klasse (einer deutschen und einer französischen), die alternierend mit einer identischen Stundenzahl unterrichten.